Am frühen Samstagmorgen des 26.05.2012 trafen sich 15 mehr oder weniger fitte Männer und Frauen aus Salchendorf und Umgebung, um unsere diesjährige Vereinsfahrt nach Rostock zu beginnen. Mit Kaffee und Sekt bewaffnet ging die Tour um 7 Uhr beim Vinzenz los. Die Hainchener kamen natürlich wieder zuletzt am Treffpunkt an, aber wer weiß schon, wie bei den Hänern die Uhren gehen?
Nachdem die Belegung der beiden Fahrzeuge geklärt war, begab man sich dann auch schnell auf die Autobahn. Für die erste Rast nach ca. 200 Kilometern, die aufgrund von 2 bereits geleerten Sektflaschen dringend benötigt wurde, hatte Roswitha Brötchen, Wurst und Käse bereitgestellt, die dann auch sehr gerne angenommen wurden.
Nach der Pause genoss man dann auch den ersten Pfingststau, den der Staufinder Erhard gekonnt ansteuerte. Um die Fahrzeit zu verringern wurde die Autobahn verlassen, der nächste Stau mitgenommen und ein Schnellrestaurant einer bekannten Unternehmenskette angesteuert. Auch diese Rast wurde dringend zur Flüssigkeitsentsorgung benötigt. Kaum war der Parkplatz verlassen, stand schon der nächste Volltreffer des Staufinders an.
Gegen 16 Uhr erfolgte dann endlich die Ankunft im Hanse-Hostel in Rostock. Dort warteten dann auch die in Eigenregie angereisten Gabi, Torsten und Ralf-Martin, sowie die „Leise-Reiter“ Torsten und Sinja. Auch wenn ein Koffer noch in Moskau war, konnte man allen doch die Urlaubsstimmung ansehen. Nachdem die Zimmer bezogen waren, genossen auch die Fahrer das erste „Rostocker“.
Den Beginn des offiziellen Programms stellte dann ein gemütlicher Abend im Restaurant „Zum alten Fritz“ direkt am Rostocker Hafen dar. Dort gab es lokale Bierspezialitäten und gute rustikale Küche zu genießen.
Nach einigen Stunden guter Laune und der ein oder anderen Beschwerde anderer Gäste bezüglich der Salchendorfer Feierlautstärke, zog die Gruppe geschlossen weiter zur Studentenkneipe „Pleitegeier“, die direkt neben der Wohnung von Torsten und Sinja gelegen ist. Auch dort waren die übrigen Gäste nicht allzu begeistert von dem Krach, den die Würfelspiele mit sich zogen. Immerhin konnten teilweise „verräterische“ Massagen genossen werden.
Der letzte Hunger des ersten Tages wurde dann bei Torsten und Sinja durch Pommes gestillt. Dafür nochmal einen herzlichen Dank an Sinja.Große Unterhaltung gab es dann noch für einen Teil des Damen-Zimmers, die den verhinderten Verehrer bewundern durften.
Der Pfingstsonntag stand dann ganz im Zeichen des Strands. Nach dem späten Frühstück begab sich die gesamte Truppe gegen Mittag zum nahegelegenen Bahnhof.
Die circa viertelstündige Fahrt im überfüllten Zug nach Warnemünde war schnell überstanden und man staunte über die Menschenmassen, die entlang der Hafenpromenade schlenderten.
Das Beachvolleyballturnier am Strand bot zwar durchaus seine Reize, hielt die Gruppe aber nicht davon ab, in Richtung des Strandabschnitts zu ziehen, den Torsten für den Tag ausgesucht hatte. Dort angekommen, besuchte man zunächst die nahegelegene Imbissbude, wo Fischbrötchen und Pommes angeboten wurden. Torstens Auto stand mit Getränken beladen auf dem Parkplatz dieses Imbisses.
Nachdem am Strand die Badetücher ausgebreitet und die ersten Kaltgetränke genossen waren, begann schon bald eine professionelle Runde Boccia, bei der Michael aufgrund seiner manipulierten und viel zu leichten Kugel trotz Daniels spontanen Regeländerungen, gewann.
Für den frühen Abend war dann geplant zu Grillen, was an diesem Strandabschnitt normalerweise erlaubt ist, aufgrund des guten Wetters der vorherigen Tage und der damit verbundenen Waldbrandgefahr jedoch nicht möglich war. Da einige der Teilnehmer schon von Sonnenbrand und/oder Alkohol gekennzeichnet waren, beschloss man, den Grillabend im Hostel abzuhalten.
Der Weg zurück zum Bahnhof ging natürlich nicht ohne das obligatorische Fischbrötchen vonstatten. Auf der Rückfahrt gab es dann im Zug auch ein humoristisches Highlight zu bewundern – die eingeweihten wissen Bescheid. Das leckere Fleisch wurde dort dann mit Kaltgetränken heruntergespült.
Im Anschluss daran fand sich eine Gruppe von ca. 8 Personen, die noch einige Stunden mit Schocken verbrachten. Zeitweise war auch zum Leidwesen einiger und zur Unterhaltung anderer, der „biblische Verräter“ als „Eroberung“ des Vorabends anwesend. Dieser veranschiedete sich dann jedoch bald mit den Worten: „Das bringt ja heute hier eh nix.“
Der Montag begann mit einem frühen Frühstück. Um 9:10 Uhr musste man am Bahnhof sein, um den Zug aus der Stadt heraus zu erreichen, mit dem ein Teil der Gruppe zu einem Vorort von Rostock fuhr. Die restliche Gruppe fuhr mit dem Auto dorthin.
Dort angekommen, erhielt man die zuvor schon reservierten Kanus. Bestellt waren eigentlich 5 3er-Kanus, von denen jedoch eines am Vortag beschädigt wurde. Als Ersatz wurde ein 2er-Kanu und ein 1er-Kajak bereitgestellt. Da eine Person direkt nach dem Start das Kanu wieder verließ und den Tag in der Stadt verbrachte, und Gabi und Torsten, sowie Ralf-Martin schon abgereist waren, machten sich also 14 Personen auf den Weg, die Warnow auf dem Wasser zu erkunden.
Bei fantastischem Wetter mussten sich einige der Steuerleute erst an das Manövrieren der Kanus gewöhnen. Diese Eingewöhnungsphase bezahlte Sonja mit einer gestauchten Hand, als ihr Kapitän das Boot in einen am Ufer stehen Baum steuerte. Denjenigen, die ihre Boote unter Kontrolle hatten, bot sich doch teilweise eine super Aussicht auf die vorausfahrenden Kanus, die in Schlangenlinien die Breite des Flusses vermaßen. Anscheinend war die Fahrtstrecke zu kurz gewählt, sodass einige Extra-Kilometer abgerissen wurden. Nach ca. 6 Kilometern wurde eine Erfrischungspause eingelegt, nach der es beim Einstieg in die Boote zum ersten Beinahe-Kentern kam.
Wieder zurück auf dem Wasser endete ein misslungener Rammversuch von Daniel damit, dass eine gehörige Portion Warnow-Wasser im Boot war. Zu diesem Zeitpunkt bemerkte man dann doch schon die teilweise nachlassende Lust am Rudern in einigen Booten.
Nach der Ankunft in Rostock stieß dann auch die Kanu-Verweigerin zur Gruppe zurück. Man begab sich zum Hafen, wo in den alten Getreidesilos eine gute Pizzeria untergebracht ist. Nach der kräftezehrenden Kanutour war das reichhaltige Essen auch zwingend erforderlich. Während der Mahlzeit verließen André und Michael kurzzeitig den Tisch, um sich die fahrbaren Untersätze der zwischenzeitlich eingetroffenen Hells Angels anzusehen. Nach dem Essen fuhr dann ein Teil der Leute mit dem Auto zurück zum Hostel, der Rest wanderte durch die Altstadt und entlang des Hafenbeckens zurück.
Gegen 18 Uhr verließ dann die erste Gruppe schon wieder das Hostel. Am Hafen ließ man sich dann sehr leckere Eisbecher schmecken. Anschließend machte man sich dann auf die vergebliche Suche nach dem Lokal „Alex“, in dem der Rest der Teilnehmer eingekehrt war.
Um 20:30 begann dann die „Nachtwächterführung“ durch Rostock. Ein ehemaliger Schauspieler erläuterte auf lustige Weise alte Nachtwächtervorschriften und -gesetze. Anekdoten zu Modellautos und Bananenkompassen sorgten für gute Stimmung. Nach anderthalb Stunden war die Tour zu Ende und man entschied sich dazu, erneut das „Alex“ aufzusuchen, wo es bis 23 Uhr eine Happy-Hour für Cocktails gab. Der anschließende Spaziergang zurück zum Hostel bildete dann auch den Abschluss des Tages.
Ein gemütliches Frühstück sorgte am Dienstag für die passende Grundlage, um die Heimreise ins Siegerland zu überstehen. Gegen 10 Uhr machte man sich auf den Weg. Zum Teil schlafend, zum Teil lesend konnten die Beifahrer relativ entspannt in den Fahrzeugen sitzen.Die Fahrer Tanja, Erhard und Michael – einen herzlichen Dank nochmal – ärgerten sich inzwischen über die vielen Baustellen, den perfekt angefahrenen Stau und einige unfähige LKW-Fahrer.
Die einzige Pause der Rückfahrt erfolgte an einer Raststätte mit dem Schnellrestaurant mit dem großem M. Das angeschlossene Café überzeugte jedoch überhaupt nicht durch Schnelligkeit. 20 Minuten Wartezeit für einen Espresso ist schon eine stolze Zeit.
Am frühen Abend wurde dann am Wilnsdorfer Autohof mit Holzfällersteaks ein gelungener Abschluss der tollen Fahrt gefeiert. Auch dort gab es mit einer wiederkäuenden Dame, die Fleisch für den Hund vorkaute, großartiges Kino.
Gegen 20:30 Uhr erreichte man dann erschöpft aber gut gelaunt die Salchendorfer Heimat.
Zum Abschluss sei nochmals den Organisatoren, Fahrern, Grillmeistern, Reiseleitern, Wettergöttern und allen gedankt, die diesen rundum gelungenen Vereinsausflug ermöglicht haben. Rostock ist sicher eine Überlegung wert, wenn das nächste Mal eine TT-Fahrt ansteht.